Uni, Freizeit, Famulaturcheck

Famulatur Bericht

18. Mai 2021
Natters – ein Ort zum Langweilen oder doch zum aufregenden Famulieren?
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von Elena Zeller Vilar

Als ich mir kurzfristig für die Osterferien eine Famulatur organisieren wollte, habe ich alle Häuser im Umkreis von Innsbruck inklusive der Klinik Innsbruck angefragt, ob es noch einen freien Platz gibt, am besten in einer Abteilung für innere Medizin.

Tatsächlich hatte ich Glück und in dem „Landeskrankenhaus Natters“ ist spontan ein Platz auf der Kardiologie frei geworden, den ich übernehmen konnte.

Das Landeskrankenhaus in Natters ist mit dem Bus oder der Bahn aus der Innsbrucker Innenstadt gut erreichbar. Beides ist eine angenehme Strecke, sodass es möglich ist, vor der Arbeit noch eine schöne Aussicht zu genießen. Für alle, die gerne mit dem Fahrrad fahren und mehr Kondition als ich haben, bietet auch das eine ausgezeichnete Anfahrtsmöglichkeit. Das Krankenhaus ist eher klein und befindet sich mitten im Wald, in einer sehr schönen und ruhigen Umgebung.

An meinem ersten Tag wurde ich von der Primarärztin abgeholt, die mir gezeigt hat, wo ich alles finde, nachdem der restliche Papierkram erledigt wurde. Die Tage sahen eigentlich immer recht ähnlich aus: Erst ging es in die Morgenbesprechung und dann auf die Station, dort gab es manchmal noch ein paar Blutabnahmen zu erledigen, bevor dann die Visite anfing. Wenn ich Lust hatte, konnte ich jeden Tag EKGs befunden, mir Röntgenbilder ansehen und mich in die Akten der Patient:innen einlesen.

Als Student:innen durften wir die Patient:innen auch selbstständig aufnehmen, den Status erheben und alles anschließend diktieren. Darauf folgte eine Übergabe an die zuständigen Oberärzt:innen und die Pflege. Zusätzlich gab es die Möglichkeit, sich sehr viel anzusehen und zu lernen: Ich durfte oft in die Echokardiografie oder Endoskopie gehen und immer, wenn es eine interessante Untersuchung/Intervention bei einem der Patient:innen gab, wurden wir Student:innen mitgeschickt.

Um Blut abnehmen zu üben, gab es die Option, vormittags von 8 Uhr bis etwa 12 Uhr in der „zentralen Patient:innenaufnahme“ mitzuhelfen. Das Personal war allgemein sehr bemüht, uns Student:innen etwas beizubringen, immer sehr geduldig, offen für Fragen und es wurde sich viel Zeit für Erklärungen genommen. Es gab regelmäßig Fortbildungen und EKG-Kurse, die von der Primarärztin geleitet wurden, was für mich sehr hilfreich war.

Für mich waren es zwei angenehme, eher ruhige Wochen Famulatur, in denen ich Vieles gelernt und mich dort sehr wohl gefühlt habe. Von Anfang an wurde ich in das Team aufgenommen – alle waren sehr aufgeschlossen und freundlich. Es handelt sich allerdings nicht um ein „Akutkrankenhaus“, das heißt die Patient:innnen sind hauptsächlich zur Vor- oder Nachbehandlung dort – der Arbeitsalltag ist sehr gemütlich und ich durfte als Studentin eigentlich fast immer früher gehen.

Meistens bin ich den schönen Waldweg über den „Natterer Boden“ zu Fuß zurück nach Innsbruck gegangen, was sehr entspannend war und den Tag gut abgerundet hat.

Elli

Elli

Redakteurin