Special Books by Special Kids
Der YouTube Kanal “Special books by Special kids” wurde vom US-Amerikaner Christopher Ulmer 2017 eröffnet. Er war jahrelang Lehrer für geistig behinderte und autistische Kinder in einer Schule, wo er auch begann, Interviews mit den Schüler:innen und deren Familien zu führen. Diese stellte er mit Erlaubnis online, und begann, sich eine Online-Präsenz aufzubauen. Mittlerweile reist er (soweit die Pandemie es erlaubt) durch die USA und filmt Interviews mit Personen jeden Alters, Geschlechts und Herkunft. Dabei haben diese mehrere hundert Interviewten verschiedene Behinderungen, genetische Mutationen und neurologische Störungen. Dazu zählen zum Beispiel Autismus, Neurofibromatose, das Pfeiffer-Syndrom, das Prader-Willi-Syndrom, Chromosomenaberrationen, Schizophrenie und viele mehr.
Im Zentrum der Videos steht jedoch nicht die Diagnose, sondern der Mensch. In all seinen Facetten. Denn egal ob jemand sprechen, gehen oder hören kann, jeder braucht Freund:innen und hat Respekt und den Kontakt mit anderen Menschen verdient. Chris geht in seinen Interviews auf die Kinder ein, aber auch auf ihre Familien, Geschwister und Freund:innen.
Was mich am Kanal vor allem angesprochen hat, ist die Mischung aus Aufklärung und Menschlichkeit. Die Betroffenen werden nicht nur als Fallgeschichten oder als dramatisches Clickbait dargestellt, sondern als Individuen. Ich finde, man kann viel aus den Videos lernen. Sowohl Fachliches, welches man dann weiter recherchieren kann, wenn Interesse besteht, als auch die besondere Art und Weise wie viele der Interviewten das Leben, die Familie und die Freundschaft sehen.
Eine der ersten Fragen, welche in jedem der Videos gestell wird ist: „If somebody meets you for the first time and they want to be friends with you, what should they say to you?“ Die Antwort darauf ist überraschend oft, einfach „Hallo“ zu sagen. Offen mit etwaigen Verschiedenheiten umzugehen und vor allem, nett zu sein.
Oder in Chris‘ Worten:
„No matter how different we may perceive someone to be, sometimes all it takes is something as simple as saying „Hi“ to become that person‘s friend.”
Chris zusammen mit Tres, einem Jungen mit kraniofazialer Vervielfältigung. © Christopher Ulmer.
Nora
Redakteurin