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Corona, Clicks & Comeback – Wie der Medicus nach 2020 neu aufblühte

26. Juni 2025
Wenn Du Dich auch schon gefragt hast, was unser Medicusteam die ganze Pandemie über an literarischer Arbeit geleistet hat, so schenken wir Dir im Folgenden einen tieferen Einblick hinter die Kulissen!
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von Luc Adrian Beutin

Ende 2021: Seit fast zwei Jahren hatte die Coronapandemie die gesamte Welt nun schon fest im Griff. Die Pandemie bestimmte seitdem viele Aspekte unseres Alltags und hatte selbstverständlich mit all ihren vielseitigen Auswirkungen auch vor unserer Studierendenzeitschrift keinen Halt gemacht. Wurden unsere Ausgaben präcoronär noch während der Vorlesungen ausgeteilt, waren wir nach Ausbruch der Pandemie als Medicus-Team gezwungen, eine sinnvolle, publikumserreichende Alternative zu finden. Trotz unseres Verzichts auf Printausgaben wollten wir daher in Form eines Blogs weiterhin alle Studierende in den Genuss bringen, unsere Texte lesen zu können.

Da wir diese Umbruchszeit durch die vielen notwendigen intraredaktionellen Veränderungen als äußerst spannend empfunden haben, würden wir euch im Folgenden gerne in einem kurzen Rückblick daran teilhaben lassen, wie sich diese absolut neuartige Situation anfangs für uns gestaltet hatte und wie sie sich dann weiterentwickelt hatte: In kurz: Wie sich der Medicus nach dem totalen Einbruck durch Corona wieder als feste Marke an der Medizinischen Universität Innsbruck etablierte.

 

Zu Beginn des Coronaausbruchs war unser Team noch relativ mitgliederarm, da viele Studierende, die vorher beim Medicus mitgewirkt hatten, ins KPJ gingen oder aus anderweitigen Gründen eine literarische Verschnaufpause benötigten. Trotz dieser geringen Mitgliederanzahl wollten wir unser Projekt um jeden Preis wieder auf die Beine stellen. Dazu musste unsere Webseite zunächst in einer Art und Weise gestaltet werden, die den altbekannten Charakter des Medicus von 2018 weiterhin widerspiegeln würde und ihn dennoch nicht krampfhaft eins zu eins imitieren sollte. Als ein völlig neues, teils unerfahrenes Team hätten wir eine solche Nachahmung als unauthentisch empfunden, weswegen wir unseren eigenen Stil zumindest ein wenig durchschimmern lassen wollten.

Nach unzähligen Erklärungs-YouTube-Videos, Selbsthilfe-Artikeln und amateurhaftem Herumprobieren produzierten wir nach und nach eine mit zunehmendem Maße seriöser wirkende Seite aus dem Äther des Internets, bis wir uns irgendwann mit der endgültigen Version zufriedengeben konnten. Während die selbstauferlegte Deadline zur ersten Onlineausgabe immer näher rückte, hatten wir hiermit also den ersten Schritt, ein gelungenes Grundgerüst für unser weiteres Schaffen aufzubauen, geschafft. 

Zahlreiche Online-Meetings über Zoom mit endlosem Gesprächsstoff und Probieren.  © Medicus Fotoredaktion. 

Fehlten nur noch die Artikel!

Hatte es bei den Printausgaben in der Regel gewisse Leitthemen gegeben, empfanden wir eine größere inhaltliche Freiheit und Themenbreite als den richtigen Weg für unser Blogformat. Daher verwundert es auch nicht, dass wir seit der ersten Ausgabe so ziemlich jeden erdenklichen Themenbereich abzudecken versuchen und dies auch in Zukunft weiterhin aktiv anstreben.  
Bald hatten wir eine Fülle von abwechslungsreichen Texten gesammelt, die in unseren Augen als lesenswert erachtet werden konnten. Mit dem zweiten März diesen Jahres war dann nach langer Vorbereitungszeit der Showdown für uns gekommen. Nun sollte sich zeigen, ob unsere Seite mitsamt ihren unterschiedlichen Artikeln und ihrer arbeitsintensiven Gestaltung nicht nur unseren eigenen Ansprüchen, sondern auch der kritischen Begutachtung all jener, die den Medicus schon seit längerem kannten, standhalten konnte. Glücklicherweise brach weder der Server zusammen, wobei sich manch einer von uns dies heimlich gewünscht hatte – hätte es doch für hohe Lesequoten gesprochen – noch bekamen wir Nachrichten unzufriedener, enttäuschter Menschen. Wir konnten also folgend virtuell mit einem wohl verdienten Bierchen anstoßen. 

 

So erschienen nach und nach die ersten Artikel auf unserem Blog und die Seite begann sich zu füllen. Besonders freute uns natürlich, dass man anhand der Besucherzahlen erkennen konnte, dass sich tatsächlich viele Interessierte unsere Texte durchlasen – unsere Befürchtung, dass unsere Zeitung nicht wahrgenommen und lediglich unbeachtet durch die Weiten des Internets herumgeistern würde, trat also glücklicherweise nicht ein. Ebendas erachteten wir nicht als selbstverständlich, da wir in der Coronazeit kaum Mundpropaganda betreiben konnten und größtenteils auf WhatsApp-Gruppen und soziale Netzwerke für unsere Werbung angewiesen waren. 

Das (teilweise) Team des Medicus 2021 / 2022.

v.l.n.r.: Arjang Taban-Shomal, Jana Clement, Melanie Naomi Bauer, Luc Beutin, Emma Wenzel, Larissa Anna Eckl, Tom von Zimmermann, Jana Rita Peer, Elisa Dreißig, Nora Nicolussi Moz, Anja Brems, Clara Valio-Ottowitz, Melanie Schmitt

© Medicus Fotoredaktion. 

Mit den Sommerferien 2021 ließen wir das letzte Semester hinter uns und erfreuten uns klarerweise daran, dass wir nun zum ersten Mal unsere Redaktionssitzungen in Präsenz abhalten konnten. Die knackenden Störlaute, verzerrten Stimmen und verpixelten, bis geradezu unkenntlichen Bilder der WebEx-Meetings konnten endlich dem Rascheln der mitgebrachten Chipstüten und Salzstangen in der Fritz-Pregel-Straße weichen. Was für eine erfrischende Abwechslung dies zu den Onlinetreffen war, kann man sich bestimmt denken. Getoppt wurde es nur dadurch, dass wir auch endlich die vielen neuen Mitglieder im Medicus, die unserem lauten Ruf nach literarischer Unterstützung jedweder Form gefolgt waren, von Angesicht zu Angesicht kennenlernen konnten. Auch das war für alle natürlich weitaus befriedigender als unpersönliche Telegram-Nachrichten, in denen man sich über den neuen Zuwachs freute.

 

Während dieser Artikel 2021 geschrieben wurde, schlitterten wir jedoch schon wieder in den nächsten Lockdown und hofften, dass er dieses Mal unser letzter sein würde. Feststand jedoch, dass wir Euch – mit der tatkräftigen Unterstützung unserer neu dazu gewonnen Mitglieder – weiterhin mit Artikel sowohl zur jetzigen Zeit als auch darüber hinaus beschenken wollten . War es in Blogform, war es in Printform, wir werden Euch weiter mit Uni- und Weltgeschehen versorgen. 

Luc Beutin

Luc Beutin

Redakteur
Verfasst im November 2021

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